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Burggeschichten

Weiße Flecken

Eduard Almásy war unter anderem Gründungsmitglied der Ungarischen Geografischen Gesellschaft. Diese Organisation hatte es sich zum Ziel gesetzt, die letzten weißen Flecken auf den Landkarten der Erde zu erforschen.
Gegen Ende des 19. Jahrhunderts gab es noch einige Gebiete, die noch nicht kartografiert waren. So wurde die Burg Bernstein zu einem Zentrum der Asienforschung und Gelehrte aus aller Welt trafen sich innerhalb der Burgmauern um Forschungsergebnisse zu diskutieren oder neue Expeditionen zu planen. Eduard selbst unternahm eine ausgiebige Weltreise, eine Vitrine im oberen Stock zeigt seine Tagebücher, die er während eines Aufenthalts in der Mongolei schrieb. Eine ungelöste Frage der Wissenschaft war auch, woher die Magyaren, die sich der Legende nach aus sieben Stämmen zusammensetzen, ursprünglich kamen.
Der Wissensdrang und die Abenteuerlust der in Bernstein versammelten Gelehrten dürften auch großen Einfluss seinen Sohn Georg gehabt haben. Georg Almásy war ursprünglich Ornithologe, sattelte aber später auf Ethnologie um.
Die Schattenseite dieser Abenteuerlust waren allerdings, dass er sich überhaupt nicht mehr für die wirtschaftliche Seite des Familienbesitzes interessierte, sondern nur noch auf Forschungsreisen war. So wurde Georg in der Erbfolge schließlich übersprungen und der gesamte Besitz ging an Eduards Enkel János über.